Interview mit Dr. med. Barbara Graef, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren, Akupunktur
Was würdest du tun, wenn ich dir 1h Zeit schenken würde?
Leben. Lieben. Dankbar sein.
Barbara, dein Weg hat dich ja von der Landarztpraxis über die Hausarztpraxis bis zur Naturheilpraxis geführt. Wie kam es dazu?
Mein Traum war es, Landärztin und damit auch Hausärztin zu sein. Ich konnte ihn nach der Weiterbildung zur Fachärztin für Allgemeinärztin erfüllen und habe mich über die Akupunktur dann für die Fülle der traditionellen medizinischen Methoden des Westens und Ostens geöffnet. Sowohl im körperlichen als auch im geistig-seelischen Bereich. Dies hat mein Leben bis heute bereichert und mein ärztliches Tun geprägt. So habe ich dann bereits in den 90er Jahren meine Kassenzulassung zurückgegeben und bin seither in der privaten ärztlichen Praxis auf dem Boden der Schulmedizin als Fachärztin für Allgemeinmedizin, Naturheilkunde, Akupunktur und in der Weiterbildung, Ernährungsmedizin tätig.
Wir sind ja schon viele Jahre im Austausch und haben zusammen die Ausbildung zum Hormoncoach gemacht. Für mich ist dieser Austausch sehr bereichernd. Was ist dein Empfinden?
Ich habe den Austausch mit Dir immer genossen und durch Dich ein wenig Einblick in das Wesen der homöopathischen Behandlung bekommen, vor der ich viel Hochachtung habe. Darüber hinaus hat die Weiterbildung zum Hormoncoach bei Dr. Marianne Krug zu zweit sehr viel Spaß gemacht!
Wir würden ja gerne noch intensiver zusammenarbeiten. Leider gibt es immer noch viel Vorurteile und auch rechtliche Schwierigkeiten bezüglich der Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Heilpraktikern. Könnte der Patient deiner Meinung nach von einer engeren Zusammenarbeit von Therapeuten profitieren?
Liebe Andrea, das ist eine Suggestivfrage, die sich selbst beantwortet.
Was müsste sich aus deiner Sicht in der medizinischen Versorgung ändern, dass die Menschen gesünder werden?
Grundsätzlich sollte nicht nur am Symptom gearbeitet werden, sondern versucht werden, an den Ursachen heilend zu wirken. Dies bedeutet, daß der individuelle Mensch in seinem ganzen Sein wahrgenommen werden muss. Dies erfordert Expertise und interdisziplinäres Zusammenwirken, z.B. auch mit Homöopathen.
Wie wäre die Antwort auf meine Einstiegsfrage, was du tun würdest, wenn ich dir 1h Zeit schenken würde, wenn ich sie dir in 10 Jahren stellen würde? Was hast noch vor?
Noch mehr leben, lieben und dankbar sein.